Wissenstransfer

Christoph Krieger: "Eine gute Kommunikation ist die Grundlage für Transfer"

Von Claudia Aldinger | 25. November 2019

Nach rund vier Jahren verlässt Christoph Krieger die Hochschule Merseburg und zieht aus privaten Gründen nach Bonn. In seinen Projekten für das Partnernetzwerk Wirtschaft 4.0 und TransInno ging es hauptsächlich darum, wie Hochschulwissen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bei der Digitalisierung helfen kann. Wie finden Hochschulen und KMU am ehesten zueinander? Wie würde er weitermachen? Das wollten wir im Kurz-Interview wissen:

Christoph Krieger, wie finden Hochschulen und KMU am ehesten zueinander?

Ich denke, dass eine gute Kommunikation Grundlage für Transfer ist. Es muss darum gehen, Beziehungen aufzubauen, nach Win-Win Situationen zu schauen, offen zu agieren. Kurzfristige Aktionen bringen nichts. In Bezug auf die Digitalisierung ist heute schon unfassbar viel möglich, wenn alle mitmachen.

Angenommen, Sie arbeiteten weiter in den Projekten. Wie würden Sie weitermachen?

"Digitalisierung" ist inzwischen ein häufig genutztes Schlagwort, das wir präziser bedienen sollten, und zwar mit den Themen, für die sich die KMU interessieren. Die DSGVO und BIM, also Building Information Modeling, sind dafür aktuell zwei gute Beispiele. Außerdem ist seit 2 bis 3 Jahren zu beobachten, dass die Zahl der Informationsveranstaltungen zunimmt, aber die Teilnehmerzahlen ab. Hier sollte man wahrscheinlich thematisch konzentrierter vorgehen und immer auch die ländlichen Regionen mit berücksichtigen. Der Chef eines KMU überlegt sich zweimal, ob er sich zum Alltagsstress noch eine Fahrt nach Magdeburg oder Halle antut.

Was könnten Hochschulen besser machen?

Die vier Hochschulen in Sachsen-Anhalt macht aus, dass sie sehr am Stand der Dinge sind, praxisnah forschen und immer Anwendungen suchen. Das ist wie eine offene Tür für KMU. Es gibt umfangreiche Kompetenzen, die wir vom Partnernetzwerk für unseren Kompetenzatlas zusammengetragen haben. Zusätzlich zum fachlichen Wissen wird es auch weiterhin wichtig sein, den administrativen Aufwand für die KMU aufzufangen und sie entlang der Prozesskette eines FuE-Projekts zu unterstützen. Man muss sie bei der Ideenfindung, Antragstellung und Umsetzung jederzeit abholen, denn der Aufwand ist gerade für die kleinen Unternehmen nach wie vor schwer zu stemmen.

Wie wird es für Dich weitergehen?

Das steht noch nicht fest, aber der Bereich Wissenstransfer interessiert mich nach wie vor.

Lieber Christoph Krieger, vielen Dank und alles Gute!

spc

Informationen und Kontakt

Mehr Informationen zu den Projekten:

TransInno_LSA

Partnernetzwerk Wirtschaft 4.0

 

Text und Bilder (soweit nicht anders benannt): Claudia Aldinger

Das Partnernetzwerk Wirtschaft 4.0, das Projekt TransInno sowie das KAT-Netzwerk arbeiten in Sachsen-Anhalt eng zusammen. Ein gemeinsames Ziel sind mehr Kooperationen zwischen Hochschulen und KMU. Die Beantragung des Verbundprojekts TransInno erfolgte mit Unterstützung von KAT-Mitarbeiter:innen der Hochschulen.